Die letzte Nacht war furchtbar kalt, wir haben nicht nur die Wolldecken benutzt, sondern heute morgen sogar die Standheizung angeworfen.
Es waren ja gestern schon maximal 10 Grad… und sowas heißt Sommer in Neuseeland! Frechheit!!! Als wäre dies ein schlechtes Omen, wurde heute morgen der Shuttle zum Tongariro Alpine Crossing abgesagt. Also keine Super-Wanderung für René und Jaron. Beide waren enttäuscht, aber René vermutlich noch mehr.
Die Sonne schien nämlich wie verrückt morgens um 8 Uhr und man hatte so klare Sicht, dass wir ohne Frühstück losfuhren in Richtung Mt. Ruapehu. René hatte gelesen, dass es dort einen Sessellift gibt, der einen auf 2000 m Höhe bringt und natürlich zu Neuseelands höchstgelegenem Café.
Auf dem Parkplatz angekommen gab es ein schnelles Frühstück und dann machten wir uns bei purem Sonnenschein und blauem Himmel auf zum Skilift. Was dort wohl erst im Winter los ist, lässt sich nur erahnen. Oben angekommen schlummerte der kleinste Mann wieder seelig an mich gekuschelt und wir staunten über die tolle Aussicht und natürlich über die letzten Reste vom Schnee! Es war ganz schön eisig im Sessellift, aber sogar meine neu gekaufte Mütze kam zum Einsatz. Jaron war kaum zu bremsen und wollte unbedingt den Schnee anfassen – der erste Schneeball kam prompt. 😉
Was also in Berlin gerade los ist – können wir auch! Aber dieser Blick vom Berg war wirklich einmalig und noch total leer. Nach einem gemütlichen Kaffee ging es wieder runter und die beiden Männer machten noch einen Abstecher zu Meads Wall.
Diese Wand sieht nicht aus als wäre sie natürlich entstanden. Doch sie ist es. Und ganz nebenbei ist sie auch in einem der Herr der Ringe Filme zu sehen.
Im Anschluss entschieden wir uns dafür noch einen Tag länger zu bleiben und zurück im Whakapapa Village eine kleine Wanderung zu unternehmen. Gleich hinter dem Campingplatz im Wald liefen wir den 2,5h stündigen Silica Rapids Track. Diese Wanderung ist bei so einem Wetter unbedingt zu empfehlen! Wir liefen zunächst durch den Wald immer entlang eines kleinen Flusses. Teilweise gab es sogar richtige reißendes Wasser zu sehen, dass dazu noch ocker gefärbt war aufgrund des hohen Eisengehalts.
Dann ging es über karge Landschaften mit einmaligem Blick zum Mt. Ruapehu und auch zum Tongariro weiter flussaufwärts. Nach gut 2h kamen wir am Campingplatz an und hatten Lust auf ein kühlendes Eis. Den ganzen Tag super Wetter mit bestem Blick auf die Vulkane und keine Tour zum alpinen Crossing? René konnte es noch immer nicht fassen. Aber die Wettervorhersagen gerade was den Wind und die Temperaturen betrifft scheint sich hier stündlich zu ändern. Für morgen soll es ebenfalls sehr windig werden mit Temperaturen um die 0 Grad am Berg. Was wir wohl dann machen werden?