Wir frühstückten bei Regen und planten aufrund des Wetters eine längere Strecke zu fahren.
Pünktlich zur Mittagspause erreichten wir das Mount Bruce National Wildlife Center. In einer geschützten Anlage leben hier verschiedenste einheimische Vogelarten. Hier gab es für uns die ersten lebendigen Kiwi-Vögel zu sehen. Ein Weibchen war weiß. Sie war kein Albino, vielmehr hat sie eine vererbte Pigmentstörung, die verhindert dass sich die Federn färben.
Da der Kiwi mind. 20 Stunden am Tag schläft und nur nachts aktiv ist, werden die Vögel in einer abgedunkelten Anlage gehalten damit Besucher sie sehen können. Ohne das Rotlicht wäre für uns nichts zu sehen.
Im nahe gelegenen Tararua Forest Park bot sich uns ein idyllisch gelegener DOC-Campingplatz an. Die Anfahrt stellte sich wieder einmal als sehr abenteuerlich heraus.
In der Beschreibung zum Platz steht nur „Anfahrt über 4 km Schotter“. Dass diese 4 km weitestgehend einspurig sind und bei kaum vorhandenen Ausweichmöglichkeiten jederzeit Gegenverkehr möglich ist, wird verschwiegen. Nun gut.
Ich tucker also gemächlich um die Kurven immer hoffend dass hinter der nächsten Kurve niemand entgegen kommt. Da kommt uns tatsächlich ein anderes Wohnmobil entgegen. Glücklicherweise treffen wir uns an einer Stelle, die ca. 1,5 Fahrspuren breit ist und wir aneinander vorbeikommen. Bei einem kurzen Schnack mit dem Fahrer erfahren wir, dass dieser auch zu dem Platz wollte, den wir gerade ansteuern. Er hätte nichts gefunden und sei wieder umgedreht. Ok! Wenden ist hier eh nicht drin also fahren wir erst einmal da hin wo uns das Navi hinschickt. Und siehe da wir kommen am DOC-Platz an und er war auch nicht zu verfehlen. Die Straße endete hier und wo der mit seinem Wohnmobil auf der einen Spur gewendet hat, ist mir bis jetzt ein Rätsel.
Der Platz war herrlich. Außer einigen Autos mit Tagesausflüglern kamen später nur noch zwei weitere Autos zum Campen hinzu. Wir hatten mit ca. 20×40 m die größte der drei Wiesen, den ebensten Stellplatz und eine Feuerstelle ganz für uns allein.
Nach einer einstündigen Wanderung durch den Forest, vorbei an riesigen Redwoods, war Jaron nicht mehr davon abzuhalten, ein Lagerfeuer vorzubereiten. Nach dem Abendessen wurde sein Traum endlich war. Nur schade, dass wir weder eine Bratwurst, ein Steak oder Teig für Stockbrot hatten. Naja wer konnte auch wissen, dass sich dieses Idyll mit Feuerstelle auftut!