Während in Deutschland gerade alle frühstücken und gespannt auf den Weihnachtsmann warten, haben wir heute bereits unser erstes Weihnachtsfest zu viert „gefeiert“ – und das mit Sommer, starkem Wind und Sonne!
Bereits gestern sind wir auf der Coromandel Halbinsel angekommen und haben frei gecampt direkt am Meer. Der gestrige Tag war eher ruhig und mit vielen Regenschauern dazwischen. Heute morgen dann sind wir frohen Mutes nach Coromandel Town gefahren um dort unseren Heiligabend zu verbringen. Das Highlight des Tages war der Besuch der Driving Creek Railway – einer kleinen Schmalspurbahn die 3 km mitten durch einen Hügel verläuft und oben auf dem Eyefull Tower angekommen mit einem spektakulärem Blick über die Halbinsel endet. Schon die Fotos auf dem Prospekt haben mich vor Tagen bewogen, dies als unseren Weihnachtsausflug zu planen. Jaron und Béla waren beide begeistert – der eine weil er eine kleine Actioncam halten und filmen durfte, der andere kleine Mann fand schon den Ausblick aus der Bahn und die Bahn selbst megaspannend. Er ist mir fast aus der Manduca gesprungen 😉
Es gibt drei Tunnel, zwei Spiralen und 5 Umkehrpunkte um den Aufstieg zum Eyefull Tower zu bewältigen. Die Idee dazu hatte übrigens ein Mann namens Barry, als er 1973 dieses Grundstück kaufte und einfach nur davon träumte mit einer kleinen Bahn sein Grundstück bereisen wollte.
Im Anschluss haben wir unseren „Top 10“ Campingplatz aufgesucht, der neben einem Pool auch ein Luftkissen zum springen besitzt. Jaron war wieder kaum zu halten und los gings… Am Nachmittag habe ich dann feierlich den neuseeländischen Christmas Cake aus dem Schrank geholt. Wie der wohl schmecken würde? Wider erwarten schmeckte er nach Zimt und hatte sogar Rosinen im Teig – da kam ein kleines bisschen Weihnachtsstimmung auf.
Im Anschluss hat Jaron 2 Arbeitsblätter zum Thema Weihnachten bearbeitet: eine Geschichte und ein Rätsel. Pünktlich zum Fest kam nämlich heute morgen die erste Email seiner Lehrerin mit Aufgaben in Deutsch an und da sie so gut gepasst haben, ging es gleich los. Es war wohl sogar ein wenig knobelig. Aber der Weihnachtsmann bringt ja auch ohne Fleiß keine Geschenke! Bis zuletzt haben wir nämlich offen gelassen, ob er überhaupt heute kommt, oder aber erst morgen früh wie in Neuseeland üblich. Jaron war sehr gespannt…
Nach einem kleinen Spaziergang mit Béla war es dann gegen 18 Uhr soweit: Die Bescherung im Wohnwagen konnte kommen… Wir haben unsere Lichterkette angemacht und die Weihnachtsmützen rausgeholt und dann gab es tatsächlich die Geschenke!
Jaron hat mit verdutztem Blick seinen neuen mp3 Player in Empfang genommen und wusste erst noch nicht so recht wie das Ding denn angeht und überhaupt. Da konnte er mit seinem neuen Lego Technik Flugzeug natürlich sofort etwas anfangen. Béla hat sich beide Verpackungen geschnappt und war auch den ganzen Abend beschäftigt- mit Dingen reinlegen und wieder auspacken.
Nach dem typischen Abendessen heute: Erdnusshühnchen mit Reis hat sich Jaron dann seine Kopfhörer aufgesetzt und fortan zu Seeed gesungen – er ist begeistert! Wir haben sehr gelacht über unsere beiden Jungs 😉
Und nun mein Fazit: Weihnachten im Sommer ist definitiv anders – ich finde die geschmückten Bäume im Kaufhaus kommen gar nicht zur Geltung, denn es ist ja immer hell! Irgendwie hat mir heute der dunkle Winter doch sehr gefehlt, das Teelicht auf dem Tisch wirkte einsam, und überhaupt stellte sich so gar kein Weihnachtsfeeling ein. Das liegt sicherlich auch daran, dass unsere Familien so weit weg sind, aber auch an der Reise an sich. Im Wohnmobil ist es eben nicht gemütlich – jedenfalls nicht zum Fest. Ich freue mich jedenfalls auf das nächste Jahr, dann wieder Zuhause!
Kleiner Tipp am Rande: wir haben mehrere Bilder oben als Slideshow eingefügt.