Auch Tag 33 beginnt so wie die Tage davor. Jaron weckt mit seiner für uns um diese Uhrzeit unverständlich munteren Art den gesamten Campingplatz und wir frühstücken Toast mit Nutella und Manuka-Honig. Danach werden fix alle „fliegenden Teile“ in Fächer verstaut und der Camper abfahrbereit gemacht. Schon um 10 Uhr wollen wir in Opononi mit dem Wassertaxi zur gegenübernliegenden riesige Sanddüne übersetzen. Pünktlich sind wir am Hafen, doch was passiert da? Das Wassertaxi legt grad ohne uns ab. Zum Glück ist dies eine „Sonderfahrt“ mit einer Schulklasse und wir kommen wenig später auch noch pünktlich los.
Auf dem Wassertaxi werden wir in die Geheimnisse des Sandboardens eingeweiht und sind nach etwa 5 Minuten Fahrt schon am Ziel. Direkt vom Ufer erhebt sich eine scheinbar riesige Dünenlandschaft. Wir üben an einem kleinen Hügel bevor wir uns auf den größeren Hügel wagen. Wer seine Fahrt nicht abbremst, kann direkt bis ins Wasser hineinfahren. Für uns heute keine Option, trotz Sonnenschein ist uns das Nass heute zu kühl. Die neuseeländischen Schulkinder aber sehen das ganz anders. Die zwei Stunden, die sie an der Düne sind, verbringen sie mit spaßigen Abfahrten bis ins Wasser oder direkt im Wasser tobend. Wir bleiben noch eine weitere Stunde und sind wieder mal ganz allein an einem wunderschönen Ort. Nach einer Dünenwanderung und einem Picknick holt uns das Wassertaxi pünktlich wieder ab. Wir sind nach dem Dünenspaß regelrecht paniert und fühlen uns wie Schnitzel frisch nach dem Panieren.
Zwangsweise setzen wir unseren Weg in Richtung Süden fort. In zwei Tagen geben wir den Camper ab und müssen noch etwa 260 km zurücklegen. Doch heute schaffen wir davon nicht viel. Grund dafür ist der Waipoua Forest, Neuseelands größter subtropischer Regenwald. Hier sind die Straßen eng, kurvig und die Straßenränder dicht mit Farnen und allerlei anderem Grün bewachsen. Nicht zu vergessen sind die hier beheimateten Riesen-Kauris. Diese Fichtenart war bis zur Ankunft der Europäer sehr verbreitet, wurde dann jedoch schnell an den Rand des Aussterbens gebracht. Heute gibt es nur noch wenige richtig große Exemplare und Bemühungen diese zu erhalten. Tane Mahuta ist der größte aller Kauris, er ist etwa 2.000 Jahre alt und über 52 m hoch.
Wir schlafen heute südlich des Waipoua Forest im Trounson Kauri Park. Direkt neben dem kleinen DOC-Campingplatz gibt es einen geschützten Wald mit vielen Kauri-Bäumen. Sogar der scheue Kiwi-Vogel lebt hier. Doch die nachtaktiven scheuen Tiere werden wir wohl nicht zu Gesicht bekommen. Wir liegen wie üblich spätestens um 22 Uhr im Bett und sind zu kaputt für einen nächtlichen Ausflug.