Gleich nach dem Frühstück wollen wir es wissen: Wo ist unser quentchen Gold oder etwa Glück? In der ehemaligen Goldgräberstadt Ross (hier wurde 1909 immerhin ein 3,1 kg schwerer Goldklumpen gefunden) leihen wir uns einen Spaten und eine Schüssel aus und laufen bis zum Fluss. Es wird gerätselt: Wo sollte man am ehesten graben? Vielleicht hätten wir vorher mal das Internet bemühen sollen, allerdings ist das an der Küste mit dem Empfang so eine Sache.
Rene gräbt fleißig mit Jaron im Flussbett und wäscht die Steine aus. Diese Engelsgeduld kann ich nicht aufbringen. Noch dazu steht man die ganze Zeit in gebückter Haltung, es muss verdammt anstrengend gewesen sein damals! Bei meinem Versuch den Spaten zu werfen passiert dann auch noch das: Ich rutsche von einem Stein ab und ein Fuß steht knöcheltief im Wasser. Meine beiden Männer lachen, mir ist nicht danach zu Mute. Ich muss erstmal die Sachen wechseln gehen. Nach 2 Stunden haben wir genug und einen kleinen Hoffnungsschimmer. Leider stellt sich heraus, dass wir wohl doch kein Goldplättchen gefunden haben. Ihr wisst, was das heißt: Deutschland wir kommen wieder.
Weiter gehts gen Norden. Das nächste anvisierte Ziel sind die Pancake Rocks. Doch mitten im Wald tut sich ein interessant klingender Hinweis auf. „Treetop Walk“ steht dort und wenn man dem Wortsinn glauben mag, kann man dort in den Spitzen der Bäume spazieren. Also fix abbiegen und 2 km ins Ungewisse fahren. Schon vom Parkplatz aus entdecken wir einen hohen Turm, der mitten im Regenwald zu stehen scheint. Wir stärken uns im Cafe und brechen danach zu einem 450 m langen Rundkurs auf, einem nagelneuen Stahlkonstrukt. In etwa 20 m Höhe läßt sich der Regenwald erkunden. Flora und Fauna werden erklärt und dann stehen wir endlich vor dem schon von weitem erspähten Turm. Über eine Wendeltreppe gelangen wir auf 40 m Höhe und haben optimalen Rundumblick. Wir belohnen uns nach dem Rundgang mit unserem erst dritten Eis hier in Neuseeland.
Und weiter gehts in Richtung Pancake Rocks. Bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen beschließen wir einen auf dem Weg liegenden und im Reiseführer empfohlenen Strand zu besuchen. Rapahoe Beach überrascht allerdings mit Wolken am Himmel. Jaron zieht es dennoch ans Wasser – also nix wie rein in die Badesachen! So richtig mutig ist wieder nur er, aber schön ist’s dennoch.
Der Weg zu den Pancake Rocks führt uns nun entlang einer wunderschönen Küste. Dann endlich Punakaiki – der Ort mit den Pancake Rocks. Mit uns ist auch die Sonne für ein kurzes Intermezzo hier angekommen. Teilweise sehen wir die wie übereinander gelegten Pfannkuchen aussehenden Felsformationen bei Abendsonne.
Das Tagesziel liegt nun noch einen Kilometer entfernt und heißt Punakaiki Beach Camp – direkt am Meer gelegen hören wir noch im Camper das Grollen der beachtlich großen Wellen.
Wir haben momentan etwa 2.500 km zurückgelegt. Bis die Südinsel „fertig“ ist sind noch einige mehr zu fahren, bis es am 13.03. morgens auf die Fähre und auf die Nordinsel geht.